Leitungswechsel in der Ökumenischen Telefonseelsorge
Anette Carstens gibt den Hörer an Ute Mertens weiter
„Leitung“ ist ein schönes doppeldeutiges Wort: Damit die Telefonleitung frei ist für die Sorgen der Anruferinnen und Anrufer, muss die Leitungsstelle der Ökumenischen Telefonseelsorge Magdeburg und nördliches Sachsen-Anhalt gut besetzt sein, sagt Superintendent Stephan Hoenen. Sehr dankbar sind der Kirchenkreis und das Bistum Magdeburg als Träger der Telefonseelsorge für die langjährige Arbeit von Anette Carstens. Nun darf sie in den Ruhestand gehen und Pfarrerin Ute Mertens übernimmt den Hörer.
Anette Carstens stimmt der Abschied wehmütig.
Als Leiterin hat sie die Ehrenamtlichen gerüstet, begleitet und aufgefangen. Sie hat die Arbeit der TS geprägt, getragen von einem großen Vertrauensverhältnis zu den Ehrenamtlichen sowie durch fachliche Kompetenz und menschliche Nähe. Sie hat die Arbeit in Magdeburg und darüber hinaus bekannt gemacht. Träger und Kuratorium sind für ihren Dienst überaus dankbar.
Um die Dienste gut und rund um die Uhr zu besetzen, braucht es etwa 85 Menschen. Wenn Anette Carstens geht werden sogar es 86 sein.
Ein guter Start für Ute Mertens.
Seit 2009 ist sie Superintendentin im Kirchenkreis Elbe-Fläming und freut sich auf die neue Herausforderung. Als Leiterin wird sie die organisatorischen, geschäftsführenden und seelsorgerlich-geistlichen Aufgaben übernehmen, sie ist Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen, zuständig für ihre Aus-, Fort- und Weiterbildung, sie steht in Kontakt mit den zuständigen Fach- und Dienststellen. Sie arbeitet mit dem Kuratorium eng zusammen und vertritt die Telefonseelsorge in der Öffentlichkeit. Die Geschäftsstelle am Dienstort Magdeburg unterstützt sie dabei mit Rat und Tat.

Die Ökumenische Telefonseelsorge Magdeburg
ist Teil des Netzwerkes der Telefonseelsorge in Deutschland und rund um die Uhr erreichbar für Menschen, die Hilfe in einem Gespräch suchen. Jedes Gespräch ist auf beiden Seiten anonym und gibt somit Raum für die persönlichen Sorgen und Anliegen der Anruferinnen und Anrufer. Jährlich gehen hier mehr als 14.000 Anrufe ein (14.730 Anrufe in 2024). Das Angebot der Telefonseelsorge ist offen und kostenfrei.
Seit der Gründung der Telefonseelsorge Magdeburg und nördliches Sachsen-Anhalt im Jahr 1993 wird dieser Dienst in ökumenischer Verantwortung vom Bistum Magdeburg und vom Evangelischen Kirchenkreis Magdeburg getragen. Weiterhin wird die Arbeit unterstützt durch die Stadt Magdeburg, das Land Sachsen-Anhalt, sowie durch weitere Evangelische Kirchenkreise, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), durch Landkreise im Norden Sachsen-Anhalts und verschiedene Institutionen und private Förderer und Spenden.
Um ehrenamtlich in der Ökumenischen Telefonseelsorge mitzuarbeiten braucht man vor allem "Interesse am Menschen", sagt Anette Carstens. Außerdem: "die Gabe sich zurücknehmen zu können und die Kraft ein Gespräch zu beenden und Verschwiegen zu sein".
Einsamkeit ist das Thema der meisten Anruferinnen und Anrufer. Wenn auch sie jemanden zum Reden brauchen sind die Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge jederzeit für sie da:
0800 – 111 0 111 oder 0800 111 0 222