22.03.2024
Großstadt und Reformation - Metropolen als Innovationsräume

Internationale Theologische Tagung vom 26. bis 28. Juni 2024 in der Johanniskirche  

Es ist an der Zeit, die Anfänge der Reformation in den großen Städten neu in den Blick zu nehmen. Magdeburg ist dafür ein Modellfall. Die mitteldeutsche Metropole war die erste Großstadt des Reiches, in der sich unter direkter Beteiligung Martin Luthers die neue Lehre durchsetzen konnte.Luthers Predigt in der Johanniskirche am 26. Juni 1524 gibt mit ihrer 500-jährigen Wiederkehr Anlass für die Tagung.
Der mehrtägige Aufenthalt des sonst wenig reisefreudigen ehemaligen Domschülers machte die Reformation in Magdeburg unumkehrbar und sicherte sie durch die Entsendung Nikolaus von Amsdorfs ab. Keine andere Stadtreformation außerhalb Wittenbergs hat Martin Luther stärker gefördert.

Die Tagung verknüpft das bewährte Paradigma „(Reichs-)Stadt und Reformation“ mit aktuellen Ansätzen der Metropolen- und Hanseforschung. Im Schnittpunkt von Reichs-, Kultur- und Stadtgeschichte will sie die Dynamik des Umbruchs in verdichteten urbanen Kommunikationsräumen besser verstehen und dazu insbesondere vergleichend arbeiten. Ausgehend von den etablierten Forschungstypologien soll die Reformation in der Großstadt als eigenständiges Verlaufsmuster herausgearbeitet werden, das über eine intensive mediale Vermittlung für die Erneuerung der gesamten Christenheit richtungsweisend wirkte.

Veranstaltet wird die Tagung vom Stadtarchiv Magdeburg, dem Evangelischen Kirchenkreis Magdeburg und der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, in Verbindung mit dem Kuratorium „Friedensforum Johanniskirche 1631–2031“. Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt.

Wissenschaftliche Leitung: Dr. Hartmut Kühne und Prof. Dr. Christoph Volkmar

Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung bis 17. Juni 2024 per E-Mail wird gebeten: kontakt@hiko-sachsen-anhalt.de

Zum Programm


Unter anderem erwartet sie:

  • Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Kaufmann (Göttingen): "Magdeburg und die Reformation"
  • Die Großstädte London, Zürich, Basel und Nürnberg und die Reformation
  • PD Dr. Jan van de Kamp (Amsterdam): "Umbruch oder Transformation? Eine neue Perspektive auf die Reformation in Bremen"
  • Dr. Dirk Schleinert (Stralsund): "Do brachen die vom Sunde die Kirchen, die Reformation in Stralsund"
  • Dr. Henning Steinführer (Braunschweig): "Reformation als kommunikativer Prozess. Verlauf und Akteure der Reformation in der Gruppenstadt Braunschweig"
  • Dr. Martin Sladeczek (Erfurt): "Grundlage der Bikonfessionalität. Die frühe Erfurter Reformation zwischen Klerus, Universität und Bürgerschaft"
  • Dr. Thomas T. Müller (Wittenberg): "Vom Import und Export der Reformation. Aktionen und Akteure in der Reichsstadt Mühlhausen"
  • Prof. Dr. Michael Scholz (Potsdam): "Gegensatz und Gleichgewicht. Rat, Erzbischof und Domkapitel in der Altstadt Magdeburg am Beginn des 16. Jahrhunderts"
  • Prof. Dr. Enno Bünz (Leipzig): "Die Altstädter Pfarreien als Akteure einer Gemeindereformation?"
  • Prof. Dr. Christoph Volkmar (Magdeburg/Leipzig): "Großstadt am Kipppunkt. Wucht und Wirkung der frühen Reformation in Magdeburg"
  • Dr. Hartmut Kühne (Wandlitz): "Einheimische und zugewanderte Akteure in der Magdeburger Reformation"
  • Dr. Drew B. Thomas (Dublin): "Der frühe reformatorische Buchdruck in Magdeburg"
  • Prof. Dr. Eva Labouvie (Magdeburg): "Frauen in der Magdeburger Reformation"
  • Dr. Carsten Nahrendorf (Wolfenbüttel): "Reformation macht Schule. Das Altstädtische Gymnasium"
  • Dr. Gabriele Köster (Magdeburg): "Georg Lembergers reformatorisches Bildprogramm im Magdeburger Rathaus - ein Rekonstruktionsversuch"

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